Durch das unglückliche Versehen eines Verkäufers ist eine Verlobung auseinandergegangen:

Der Bräutigam hatte seiner Braut ein Paar Lederhandschuhe gekauft und einen Brief dazu geschrieben, der auf diese Bezug nahm. In demselben Geschäft hatte er für seine Schwester einen Slip gekauft. Der Verkäufer hatte die Päckchen verwechselt und als die Braut das Paket öffnete, fand sie das Höschen darin und den Brief:

Liebe Amelie!

Lange habe ich darüber nachgedacht, womit ich Dir als Zeichen meiner Liebe und Zuneigung eine kleine Freude machen könnte. Erst an unserem letzten Abend habe ich gemerkt, was Du am nötigsten brauchst. Gern wäre ich dabei, wenn Du sie zum ersten Mal anziehst, am liebsten zöge ich sie Dir selbst an.

Verlebe glückliche Stunden darin. Ich hoffe, sie werden nicht nur Dir, sondern auch den anderen gefallen. Ich habe sie mit Absicht eine Nummer kleiner gewählt, denn sie weiten sich bestimmt, und es sieht besser aus, wenn sie stramm sitzen. Es waren auch längere zu haben, ich dachte mir aber, je kürzer, desto besser. Auch mit Pelzfutter waren welche zu haben, diese kratzen aber auf der Haut. Übrigens geht es ja auf den Frühling zu, wo Du sowieso keine trägst. Verliere sie nicht, wenn Du eingeladen bist, auch lasse sie nicht liegen. Ziehe sie nicht halb an, wie es Mode ist. Trage sie nicht heruntergeschlagen, denn es sieht scheußlich au. Auch halte sie stets sauber, da die Herren meist schmutzige Hände haben. Ich habe mit Absicht Reißverschluss gewählt, falls Du es einmal eilig haben solltest. Ich finde es schick, wenn man sie zum Spaziergang in der Hand trägt. Willst Du sie rein halten, so begieße sie mit Benzin und setze Dich damit in die Sonne.

Willst Du sie umtauschen, so passt Dir der Verkäufer gern ein paar Neue an. gehen sie entzwei, so gib sie mir zurück, ich benutze sie dann noch zum Putzen der Brille.

Dein Franz

Hinweis: Diese Geschichte ist schon etwas älter, wie man wohl auch am Sprachgebrauch sehen kann. Ich schätze, es müsste irgendwann aus den 60er/70er Jahren sein.

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