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Alt möcht ich werden
Alt möcht ich werden wie
ein alter Baum,
mit Jahresringen, längst nicht mehr zu zählen,
mit Rinden, die sich immer wieder schälen,
mit Wurzeln tief, dass sie kein Spaten sticht.
In dieser Zeit, wo alles
neu beginnt,
und wo die Saaten alter Träume reifen,
mag wer da will den Tod begreifen -
ich nicht!
Alt möcht ich werden wie
ein alter Baum,
zu dem die sommerfrohen Wandrer fänden,
mit meiner Krone Schutz und Schatten spenden
in dieser Zeit, wo alles neu beginnt.
Aus sagenhaften Zeiten
möcht ich ragen,
durch die der Schmerz hinging, ein böser Traum,
in eine Zeit, von der die Menschen sagen:
Wie ist sie schön! O wie wir glücklich sind
Louis
Führberg
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Beziehungsweise Ist es denn nicht möglich,
sich täglich nahe zu sein,
ohne alltäglich zu werden
voneinander entfernt zu sein,
ohne sich zu verlieren...?
Beziehungsweise
sich maßlos zu lieben,
ohne sich lieblos zu maßregeln
einander gewähren zu lassen,
ohne die Gewähr zu verlieren...?
Beziehungsweise
einander sicher zu sein,
ohne sich abhängig zu machen
einander Freiheit zu gewähren,
ohne sich unsicher zu werden...?
Beziehungsweise...
Jochen Mariss |
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Glück
Glück ist gar
nicht mal so selten,
Glück wird überall beschert,
vieles kann als Glück uns gelten,
was das Leben uns so lehrt.
Glück ist
jeder neue Morgen,
Glück ist bunte Blumenpracht.
Glück sind Tage ohne Sorgen,
Glück ist, wenn man fröhlich lacht.
Glück ist
Regen, wenn es heiß ist,
Glück ist Sonne nach dem Guss.
Glück ist, wenn ein Kind ein Eis isst,
Glück ist auch ein lieber Gruß.
Glück ist
Wärme, wenn es kalt ist,
Glück ist weißer Meeresstrand,
Glück ist Ruhe, die im Wald ist,
Glück ist eines Freundes Hand.
Glück ist
eine stille Stunde,
Glück ist auch ein gutes Buch,
Glück ist Spaß in froher Runde,
Glück ist freundlicher Besuch.
Glück ist
niemals ortsgebunden,
Glück kennt keine Jahreszeit,
Glück hat immer der gefunden,
der sich seines Lebensfreut.
Clemens von
Bretano
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